Edgar Ludwig Gärtner

Edgar Ludwig Gärtner

Mittwoch, 13. Juli 2011

Nachhaltige Begriffsverwirrung um „Erneuerbare“



 Beim Schlagwort „erneuerbar“ bekommen die meisten Deutschen leuchtende Augen. Glaubt man Meinungsumfragen, so hätten 80 bis 90 Prozent der Deutschen gerne so rasch wie möglich eine Energieversorgung, die zu hundert Prozent auf „Erneuerbaren“ beruht. Da hilft es wenig darauf hinzuweisen, dass es nach den Gesetzen der Physik in der irdischen Welt überhaupt keine erneuerbare Energie geben kann, weil jede Form hochwertiger, zur Arbeitsleistung tauglicher Energie sich nach getaner Arbeit in nutzlose, das heißt diffuse Abwärme verwandelt. Aber die Unterscheidung zwischen erneuerbaren und nicht erneuerbaren Ressourcen hat sich inzwischen so fest im allgemeinen Sprachgebrauch eingebürgert, dass man meinen könnte, sie gehe auf den Schöpfer selbst zurück.

Mittwoch, 29. Juni 2011

Französische Atomindustrie vor einer wichtigen Entscheidung

centrales nucleaires en France

Im Unterschied zur deutschen Bundesregierung unter Angela Merkel hat die französische Regierung unter Präsident Nicolas Sarkozy nach der Kernreaktor-Havarie von Fukushima Daiichi klug entschieden, erst einmal nichts zu entscheiden. Das heißt nicht, dass der staatliche Stromversorger Electricité de France (EdF) und die ebenfalls mehrheitlich staatliche Reaktorbaufirma AREVA auch in Zukunft fortfahren können, als sei nichts gewesen. Jedenfalls hält sich die Freude in der französischen Stromwirtschaft über die nun eröffneten Exportmöglichkeiten nach Deutschland in Grenzen. Zu groß erscheinen die Probleme, die Angela Merkel mit ihrer überstürzten Entscheidung geschaffen hat.

Dienstag, 7. Juni 2011

Atom-Ausstieg: Der Schöpfung verpflichtet?

Die deutschen Bischöfe versuchen sich in Energiepolitik

Seit den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat es sich in Deutschland eingebürgert, bei komplexen Problemen der Technologie- und Wirtschaftspolitik immer solche Gremien mit der Erstellung von Entscheidungshilfen zu betrauen, die die geringste Fachkompetenz aufweisen. Das begann mit dem vermeintlichen „Waldsterben“, für das nicht das Bundesforschungsministerium, sondern zunächst das Bundesinnenministerium und später das neu gegründete Bundesumweltministerium zuständig wurden. Dort gab es keine Experten für Waldbau und Forstwirtschaft. Ahnungslose Sachbearbeiter deuteten die Spätfolgen einiger trockener Sommer als Symptome einer tödlichen Baumkrankheit. So war dafür gesorgt, dass ganz Deutschland in Alarmstimmung geriet. Nach diesem bewährten Muster ging die Politik später auch beim ebenso erfundenen Problem eines katastrophalen Klimawandels vor. Nicht studierte Geologen und Klimatologen durften sich damit amtlich befassen, sondern neben Umwelt-Bürokraten und Diplomaten vornehmlich Physiker und Mathematiker sowie Computerspezialisten.

Freitag, 27. Mai 2011

Ökodiktatur auf Samtpfoten ?


 

Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ Diese zwei Monate vor dem Beginn des Baus der Berliner Mauer am 13. August 1961 vom DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht auf einer Pressekonferenz ausgesprochene Beteuerung fiel mir ein, als ich am 25. Mai Prof. Claus Leggewies Kommentar „Warnungen vor einer Ökodiktatur? Lächerlich!“ in der „Welt“ las. Prof. Leggewie schrieb den Kommentar in seiner Eigenschaft als Mitglied des von der Bundeskanzlerin eingesetzten Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen (WBGU). Seit nicht nur der Kollege Dirk Maxeiner in der „Welt“ vom 14. Mai und an dieser Stelle, sondern am Tag darauf auch der Kollege Winand von Petersdorff in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 15. Mai 2011 im neuen WBGU-Gutachten „Welt im Wandel. Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“ klar Schritte in Richtung auf eine „herzliche Ökodiktatur“ ausgemacht haben, fühlen sich die Mitglieder des WBGU, deren Ansichten in den „Qualitätsmedien“ längst zum Mainstream geworden sind, offenbar unter Rechtfertigungsdruck. Niemand wolle eine Ökodiktatur, beteuert Leggewie, denn dieser Begriff komme im genannten Gutachten gar nicht vor. Wie beruhigend!

Freitag, 25. März 2011

“Klimaschutz”: Billionen für nichts


EU-Kommissarin Hedegaard gibt astronomischen Kapitalbedarf bekannt

Wer bislang noch nicht glaubte, dass uns die so genannte Klimapolitik Billionen kosten wird, der muss sich nun durch EU-Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard eines Besseren belehren lassen: Die EU muss in den kommenden vierzig Jahren jährlich 270 Milliarden Euro, das heißt insgesamt fast 11 Billionen Euro locker machen, wenn sie ihre im „Energie-Klima-Paket“ vom 23. Januar 2008 festgelegten Ziele erreichen will. Wie die FAZ letzte Woche meldete, steht das im Entwurf eines Strategiepapiers, das Frau Hedegaard Anfang März offiziell vorstellte. Die EU-Klimaschutzkommissarin steht mit ihrer auf den ersten Blick astronomisch anmutenden Kostenschätzung durchaus nicht allein. Vor kurzem hat Accenture, die größte Unternehmensberatung der Welt, zusammen mit der Londoner Barclays-Bank eine Studie mit dem Titel „Carbon Capital. Financing the low carbon economy“ vorgelegt, die den Kapitalbedarf für „Low Carbon Technologies“ (LCT) allein bis zum Jahre 2020 auf 2,9 Billionen Euro beziffert.

Freitag, 18. Februar 2011

Zuwachs im Hause Gärtner




Unsere Hündin Thia hat vorgestern drei Welpen das Leben geschenkt. Hier sieht man sie beim Säugen. 





Montag, 14. Februar 2011

Der kommende Bürgerkrieg um „Erneuerbare“

Schiefergas war nicht eingeplant

Dezember 2010 war der kälteste Monat, den die an eher milde Wintertemperaturen gewöhnten Briten seit über einem Jahrhundert erlebt haben. Nun macht sich die britische Industrie, soweit noch vorhanden, ernsthafte Sorgen um die Energieversorgung des Vereinigten Königreichs. Denn gerade an Tagen mit klirrendem Frost standen die meisten der über 3.000 britischen Windmühlen still. An einem der kalten Tage lieferten 283 Windfarmen mit insgesamt 3.153 Windrädern gerade einmal 0,4 Prozent des britischen Strombedarfs. Um einen Blackout zu verhindern, mussten eilig noch vorhandene ältere Kohlekraftwerke und Gasturbinen hochgefahren werden. Großen industriellen Verbrauchern wurde der Strom rationiert.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Können Katholiken grün sein?



Können Katholiken grün sein?


Papst Benedikt XVI. und die grüne Ökumene

Von Edgar Gärtner

Bezieht sich die Frage auf Themen wie Gender Mainstreaming, Kindestötung im Mutterleib, Empfängnisverhütung, Eugenik, Keuschheit, eheliche Treue, Homosexualität, Zölibat oder ähnliches, dann ist die Antwort sicher auch heute noch ein klares Nein. Aber angesichts des gerade in Deutschland beobachtbaren Schulterschlusses zwischen grünen Politikern aller Parteien und außerparlamentarischer Bewegungen mit den großen christlichen Kirchen in einer „Klima-Allianz“ ist diese Frage nicht mehr so leicht zu beantworten. Zumal der Vatikan selbst seit dem Pontifikat Johannes Pauls II. wiederholt mit „grünen“ Stellungnahmen an die Öffentlichkeit getreten ist. So heißt es in der 2009 veröffentlichten Enzyklika „Caritas in veritate“ von Papst Benedikt XVI.: „Für die Gläubigen ist die Welt nicht das Produkt des Zufalls noch der Notwendigkeit, sondern eines Planes Gottes. Von daher kommt die Pflicht der Gläubigen, ihre Bemühungen mit allen Menschen guten Willens – Angehörige anderer Religionen oder Nichtgläubige – zu vereinen, damit unsere Welt wirklich dem göttlichen Plan entspricht: als eine Familie unter dem Blick des Schöpfers zu leben.“  Klingt da nicht die Idee der Gleichheit aller Religionen an? Spielt der Vatikan damit nicht jenen in die Hände, die das Christentum in einer weltlichen Einheitsreligion ertränken wollen? Leistet Benedikt XVI. hier nicht dem Vordingen christlich getarnter anti-christlicher Ideen in die Christenheit Vorschub?